Geschichte

Geschichte Krickenbachs

Informieren Sie sich über die Krickenbacher Geschichte seit dem Jahr 830.

Die Informationen wurden von dem Historiker Berthold Schmidtke zusammengetragen.

um 830

Dem Königshof Nannstul/Landstuhl unterstehen gerodete Höfe. Diese können als Keimzellen unserer Dörfer gesehen werden, deren Namen sich aus dem Grundwort -bach und einem Personennamen zusammensetzt. Bei Krickenbach ist dies der Name Kruzo.

um 1190

Werner II. von Bolanden besitzt das Lehen der Grafen von Homburg, ein Drittel der Grafschaft Pfeffingen, zu der auch die Zehnten der Pfarrei Horbach (mit Krickenbach) gehören.

1284

Wirich II. von Daun, Besitzer des Wilensteiner Landes, hat Eigengut in Hockstein, der Hocksteiner Mühle, Horbach und auch in Krickenbach.

1347

Der Lauterer Siegfried Zeitverlust stiftet dem Deutschen Ritterorden im Einsiedlerhof eine Kaplanei, die er mit Erträgen seiner Besitzungen ausstattet, auch vom Hof des Krickenbacher. Damit ist Krickenbach urkundlich nachgewiesen.

1371

Graf Arnold von Homburg bestätigt dem Pfalzgrafen Ruprecht I. die Belehnung mit der Grafschaft Pfeffingen. Dazu gehört auch der Zehnte zu Krickenbach.

1436

Wirich VI. von Daun gibt dem Gerhard von Krickenbach, genannt Spengler die Hocksteiner Mühle in Erbpacht.

1496

Im Visitationsbericht für den Bischof von Worms notiert Jakob Stoll, dass Krickenbach zur Pfarrei Horbach gehört.

1518

Es gelingt Franz von Sickingen, alle Anteile der Herrschaft Landstuhl als Lehen zu erwerben. Spätestens ab 1518 gehört Krickenbach zum sickingischen Herrschaftsbereich.

1523

Franz von Sickingen erliegt den Verletzungen, die er bei der Beschießung des Nannstein erlitt. Kurpfalz annektiert die Herrschaft Landstuhl durch Einzug des Lehens.

1547

Franz Konrad von Sickingen, nun Herr der Herrschaft Landstuhl, führt die Reformation ein. Große Teile der Bevölkerung waren schon vor 1547 Anhänger des neuen Bekenntnisses. In der Pfarrei Horbach ist erstmals 1568 ein lutherischer Pfarrer nachweisbar.

1627

Auch die Herren von Sickingen-Landstuhl konvertieren zum katholischen Glauben. Die Gegenreformation setzt in der Herrschaft Landstuhl voll ein.

1629

Die Herrschaft Landstuhl wird in die Herrschaftsbereiche Großes Gericht, Kleines Gericht und die Stadt Landstuhl geteilt. Krickenbach gehört zum Großen Gericht.

1635

Nach der Erstürmung von Kaiserslautern durch kaiserliche Truppen wird die Herrschaft Landstuhl vom Krieg verheert. Zuvor waren 1632 die Schweden bis Horbach und Linden vorgedrungen. Der größte Teil der Bevölkerung kommt ums Leben oder flieht.

1663

Die Grafen von Falkenstein, Herren zu Daun, geben alle ihre Lehen an Kurpfalz zurück. Damit enden Besitz und Rechte dieses Hauses in Krickenbach.

1680

Die Herrschaft Landstuhl wird geteilt. Mit dem Großen Gericht fällt Krickenbach an die Freiherren von Sickingen zu Hohenburg. In Krickenbach leben nur vier Familien. Der Neu-aufbau stockt, da erneut Kriege das Land verwüsten.

1700

Ferdinand Hartmann von Sickingen-Hohenburg lässt das landwirtschaftlich nutzbare Land an Neusiedler und Alteingesessene verkaufen. In Krickenbach kaufen acht nichtkatholische Bauern, von denen sich zwei neu ansiedeln, 8 ¼ Lose. Das etwa 70 Hektar große Los kostet 60 Gulden. Die armen Tagelöhner und Beisassen sind zum Teil katholisch.

1713

Krickenbach beteiligt sich an der Schafweide-Rebellion im Großen Gericht. Dessen Bauern vertreiben die herrschaftliche Schafherde von den Feldern der Dörfer. Sie werden 1717 bestraft: jeder Krickenbacher Bauer muß 10 Gulden zahlen. 1723 verpachtet die Herrschaft die Schafweide und verkauft die Herde zu hohen Preisen. Jetzt hat Krickenbach eine eigene Schäferei; als Weide dienen Ödungen, Land das zum Ackerbau nicht genügt.

1729

Von 29 lutheranischen Familien im Großen Gericht sind zehn in Krickenbach ansässig.

1731

Die Dörfer des Großen Gerichts werden vermessen, die Besitzstände in der Dorfflur verzeichnet. Da die Bauern nach ihrer Losgröße nur Anteile an Äckern und Wiesen außerhalb der Dorfflur besitzen, sind dort keine Eigentümer angegeben.

1793

Truppen der französischen Republik besetzen die Herrschaft Landstuhl; die sogenannten Ausleerungskommission requirieren Vieh, Lebensmittel, Kleidung und Materialien. Die Bevölkerung wehrt sich, auch mit Waffengewalt.

1797

Alle linksrheinischen Gebiete des alten deutschen Reichs müssen an Frankreich abgetreten werden. Verwaltungsmäßig gehört Krickenbach zur Bürgermeisterei (Mairie) Trippstadt im Arrondissement Kaiserslautern des Departements Mont-Tonnère (Donnersberg). Das metrische Maßsystem und der Revolutionskalender werden eingeführt.

1798

Die Krickenbacher Lutheraner kommen zur neu errichteten Pfarrei Hermersberg, Krickenbach erhält nun einen Friedhof. Während der Kriege zwischen Frankreich und England nimmt die Leinenweberei großen Aufschwung.

1814

Preußische und österreichische Truppen besetzen die Pfalz. Diese wird 1816 Bayern zugesprochen. Krickenbach bleibt bei der Bürgermeisterei Trippstadt im Landkommissariat (später Bezirksamt) Kaiserslautern. An der Spitze des Dorfes steht ein Adjunkt (Beigeordneter). Wichtige Gemenderatssitzungen leitet der Bürgermeister. Wählen darf nur, wer Steuern zahlt. Der französische „Code Civil“ (bürgerliches Gesetzbuch) bleibt gültig.

1833

Die königliche Steuerkatasterkommission lässt die Krickenbacher Gemarkung genau vermessen. Die Grundstücke erhalten Plannummern. Diese bilden die Grundlage für den Nachweis aller Besitztümer im Urkataster von 1836, der im Grunde noch heute gilt.

1869

Der Gemeinderat beantragt die Loslösung Krickenbachs vom Bürgermeisterei-Verband Trippstadt und die Einrichtung einer eigenen Bürgermeisterei.

1873

Der Gemeinderat weigert sich, katholischen Religionsunterricht einzuführen. Die protestantischen Mitglieder des Rates folgen dem vom Deutschen Kaiserreich angezettelten Kulturkampf gegen die katholische Kirche.

1878

In Krickenbach beginnt der gewerbsmäßige Steinbruchbetrieb. Zwar werden neue Arbeitsplätze geschaffen, jedoch sterben viele Arbeiter noch sehr jung an Steinstaublunge.

1884

Jakob Zimmer wird der erste Krickenbacher Bürgermeister der neueren Zeit. Er amtiert bis 1902.

1897

Der Gemeinderat beantragt eine moderne Wasserversorgung. Der Bau wird in den Jahren 1899 bis 1901 durchgeführt.

1901

Der Gemeinderat beschließt den Bau einer neuen Schule auf dem Haberfeld; nach dem Rücktritt von Bürgermeister Zimmer wird der Standort gewechselt und die Schule bis 1905 fertiggestellt.

1908

Die protestantische Schule wird in eine protestantische und eine katholische Schule aufgeteilt.

1909

In Krickenbach wird die erste öffentliche Telefonstelle eingerichtet.

1913

Die Bahnlinie Kaiserslautern-Pirmasens wird eröffnet.

1914-1918

Im Ersten Weltkrieg fallen zwanzig Männer aus Krickenbach

In den Steinbrüchen arbeiten 79 Krickenbacher, 25 in der Industrie, 33 in der Landwirtschaft. Krickenbach wird an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen.

1933

Bis zum 10. Mai haben die Nationalsozialisten den Bürgermeister und die Gemeinderäte (bis auf zwei) zum Rücktritt gezwungen oder des Amtes enthoben. Beschlüsse fasst nun der Bürgermeister allein, der Gemeinderat hat nur beratende Funktion.

1939-1945

Im Zweiten Weltkrieg fallen dreißig Männer aus Krickenbach, elf weitere bleiben vermisst. Das Dorf erleidet durch Kriegseinwirkung keine größeren Schäden.

1946

Die französische Besatzungsmacht gestattet die ersten freien Wahlen.

1948

Nach der Währungsreform setzt in der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland der wirtschaftliche Aufstieg ein. Zuwanderung Heimatvertriebener beginnt.

1967

Die Evangelische und die Katholische Kirchengemeinde erbauen in Krickenbach eigene Gotteshäuser.

1972

Krickenbach wird Bestandteil der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd.

1994

Die Mehrzweckhalle wird in der Amtszeit von Bürgermeister Dr. Gerhard Schmidt fertiggestellt und eingeweiht.